Kirche in Benthen

 

Eine Urkunde belegt, dass die Kirche Benthen am 5.Juli 1267 geweiht wurde. Das Patronat wurde von den Gütern in Passow und Weisin, später ab dem

19. Jahrhundert  vom Gutsherrn in Benthen ausgeübt. 

 

Auf dem höchsten Platz im Dorf von hohen Bäumen umgeben liegt die alte spätromanische Dorfkirche bestehend aus Apsis, Chor, Langhaus und Turm. Die Mauern von Chor, Langhaus und dem unteren Teil des 150 Jahren später erbauten Turms sind aus sorgfältig behauenen Feldsteinen errichtet. Scheint die Sonne auf diese Feldsteine, kann man ein wunderschönes Farbspiel erkennen. Die Apsis wurde aus Ziegelsteinen in einem wendischen  Verband gemauert. Unterhalb des Daches heben sich jeweils acht dekorativ als Gesims gestaltete Rundbögen auf beiden Seiten ab. Die äußere Form der Apsis entspricht mit seinen 3 Seiten die eines Teils eines Achtecks, während im Inneren der Apsis eine Rundung mit einem aufgesetzten halben Halbkugelgewölbe ohne Rippen und Grate zu sehen ist.

 

Durch einen breitgurtigen runden Triumphbogen wird der Chor, der fast ein Quadrat bildet, von der Apsis abgetrennt. Er ist mit einem Kreuzgewölbe geschlossen. Ein noch größerer und breiterer Triumphbogen verbindet den Chor mit dem Kirchenschiff, das mit einer flachen Holzbalkendecke geschlossen wird.

 

Das prächtige Rundbogenportal auf der Südseite im Kirchenschiff ist im 19. Jahrhundert durch Einmauerung von Ziegeln verengt und die Priesterpforte zum Chor wurde gänzlich zugemauert. Dies wurde später sehr bedauert, da die Kirche Benthen ansonsten in ihrer Ursprünglichkeit  und Symmetrie aufs Beste bewahrt wurde.

 

Der Turm ist in seinem älteren unteren Teil aus Feldsteinen und im oberen Bereich aus Ziegelsteinen gemauert. Ein Zeltdach ist auf den Turm gesetzt. Das gesamte Mauerwerk ist zum Schmuck mit schwarz glasierten Ziegeln durchsetzt. In seiner Westwand ist ein spitzbogiges Eingangsportal eingepasst, neben dem im Inneren ein alter steinerne Weihwasserkessel zu sehen ist. Im Turm hängt eine Glocke im Durchmesser von 1,06 m aus dem Jahr  1593.

 

1958 – 1962 erhielt die Kirche eine neue Ausstattung. Das mittige Chorfenster wurde von Herrn Hensen aus Lübz neu gestaltet, in der Apsis wurden 12 moderne Leuchter aufgestellt. Der Altar besteht aus einem Altarblock und wird von 2 Leuchtern und einem kleinen Messingkreuz geschmückt. Eine metallene Tauffünte mit Szenen aus der Heilsgeschichte wurde 1964 im Chor aufgestellt.

 

1974 stürzte das Dach des Langhauses ein. Der Dachstuhl als auch die Holzbalkendecke wurde nach Vorgaben des Statikers Horst Haker/ Schwerin wieder aufgebaut. Die Friese- Orgel, Gestühl und Empore wurden unwiederbringlich zerstört. Ende 1979 wurde die Kirche wieder eingeweiht. Ein modernes Blockgestühl, inzwischen mit einer Bankheizung versehen, konnte neu eingebaut werden. Die Emporenbrüstung und Patronatsgestühlswände sind an der Nordwand im Langhaus angebracht, um die historisch wertvollen Holzarbeiten der ehemaligen Patronatsherren für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. 1990 wurde eine neue Orgel der Firma Nußbücker eingebaut.

Kleinere Instandhaltungsmaßnahmen sind in den letzten Jahren von der Kirchgemeinde immer wieder ausgeführt worden. Aber es sind auch größere Sanierungsarbeiten dringend erforderlich – an Dach, Fassade im Äußeren als auch im Inneren - besonders im Sockelbereich.